Sehr stolz waren die Azubis der ÜBA München, als sie ihre Holzverbindung im Großformat in den Räumen der Galerie Handwerk in München ablieferten. Dort ist das Bauteil in der Ausstellung „Formen traditionellen Handwerks in Bayern und ihre Weiterentwicklung“ noch bis zum 9. Oktober zu sehen.
ÜBA-Ausbilder Wolfgang Weigl betreute die Azubis beim Bau und fädelte ein, dass die Holzverbindung aus dem modernen Ingenieurholzbau bei der Ausstellung gezeigt wird. Weigl erzählt von den Gegensätzen in der Galerie: „Auf der einen Seite wird eine über hundert Jahre alte, historische Blockwand eines Einfamilienhauses gezeigt. Sie symbolisiert eine klassische Eckverbindung im Zimmererhandwerk.“
Klassik und Moderne im Zimmererhandwerk
Und: „Daneben steht unsere moderne, geometrisch sehr anspruchsvolle Holzverbindung mit Stahllaschen und zeigt, wie sich das Zimmererhandwerk weiterentwickelt hat.“ Das Stahlteil wurde vom Innungsbetrieb Holzbau Schlemmer in Jesenwang (Innung Dachau/Fürstenfeldbruck) zur Verfügung gestellt.
Zwei Nachmittage haben die Zimmerer-Azubis aus dem 3. Lehrjahr an dem Ausstellungsstück gearbeitet. Es könnte ein Knotenpunkt zum Beispiel für eine größere Hallenkonstruktion sein. Die große Herausforderung dabei: „Die sehr großen Querschnitte“, sagt Weigl: „Da reicht keine normale Tischkreissäge, sondern man braucht eine Abbundkettensäge, welche ein ausreichend langes Schwert hat.“
„Immaterielles Kulturerbe wird von Generation zu Generation weitergegeben“
Zum Ausstellungsbeginn am 7. September kam auch Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Denn im Fokus der Ausstellung steht, das „immaterielle Kulturerbe“ zu bewahren, dazu gehören auch viele Handwerkstechniken: „Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und dabei in Auseinandersetzung mit der Umgebung – also etwa Natur bzw. Gesellschaft – fortwährend neugestaltet“, steht auf der Website des Bayerischen Staatsministerium für Finanzen und für Heimat.
Wolfgang Weigl erklärt zur Weiterentwicklung des Zimmererhandwerks: „Klar wird heute in den Zimmereien zum Beispiel mit Abbundandlage oder CAD-Programm gearbeitet, aber wir brauchen weiterhin das Grundwissen über das Material und deren Verarbeitung, also das gleiche Fundament wie das unserer Altvorderen.“