| Prävention & Arbeitsschutz

Gutes Gefühl bei der Gefährdungsbeurteilung

Freute sich über positives Feedback nach dem Online-Workshop "Sicherheit mit einem Griff": Referent Peter Löchle von der Firma secum GmbH.

Damit die Gefährdungsbeurteilung schnell und einfach klappt, hat der LIV rund 120 Online-Workshops mit dem Titel „Sicherheit mit einem Griff“ organisiert. Mitglieder der Zimmerer- und Holzbau-Innung Augsburg haben am 12. April Teil zwei absolviert und gaben Referent Peter Löchle von der Firma secum GmbH eine sehr positive Rückmeldung.

"Ich fühle mich relativ sicher, wenn ich an meine Gefährdungsbeurteilung denke"

Ein Innungsmitglied betonte am Ende: „Es war sehr interessant. Jetzt braucht man nur ein bisschen Zeit, um sich in der App durchzufuchsen. Aber ich fand es gut, dass wir schon während des Seminars interaktiv mitgemacht und nicht nur zugehört haben. Dadurch fühle ich mich relativ sicher, wenn ich an meine eigene Gefährdungsbeurteilung denke.“

Trainiert wurde in den beiden Seminarteilen mit der neuen Gefährdungsbeurteilungs-App DigitGB der BG BAU. Im ersten Workshop am 29. März lernten die Teilnehmer die App schrittweise kennen. Danach bekamen sie die Hausaufgabe innerhalb von zwei Wochen eine komplette Gefährdungsbeurteilung zu erstellen.

Im zweiten Teil konnten Fragen dazu gestellt werden. Anschließend ging es vor allem um elektrische Gefährdungen, Gefahrstoffe und physische Belastungen.

Dazu gab Referent Löchle allgemeine Hinweise: „Bei beschädigten Elektrokabeln darf man auf keinen Fall einfach ein Isolierband drummachen – das reicht nicht. Das muss eine Elektro-Fachkraft reparieren.“ Kaputte Elektrogeräte sollten Mitarbeiter zum Beispiel in eine rote Box legen, die bestenfalls mit „Defekte Arbeitsmittel“ beschriftet ist.

Praxisbeispiel Dachsanierung

Anhand einer Dachsanierung wurde die Gefährdungsbeurteilung erstellt. Löchle: „Wir nehmen an, dass wir hier Faser-Zementplatten aus Asbest und KMF in der Zwischendämmung haben“ – beides Gefahrstoffe.

In der App werden in den Bereichen „Elektrische Gefährdung“ und „Gefahrstoffe“ verschiedene Fragen gestellt, wie

  • „Können vor Ort Gefahrenstoffe vorgefunden werden oder aus alten Baustoffen austreten?“ oder
  • „Sind die Sicherheitsabstände (zu elektrischen Freileitungen) eingehalten?“

Der Nutzer klickt dann einfach auf „Ja“, „Nein“, „Vielleicht“ beziehungsweise „In Planung“.

Beim Thema Asbest empfiehl Löchle die Websites wingisonline.de der BG BAU und bghm.de, wo es etwa Anmeldungen für die Gewerbeaufsicht, Betriebsanweisungen und Formulare für Bau- und Montagearbeiten zum Download gibt. Löchle sagte: "Damit muss man sich nicht alles selbst aus den Fingern saugen.“

Hier reicht Flicken mit dem Isolierband keinesfalls! Defekte Geräte müssen entweder entsorgt oder von einer Elektro-Fachkraft repariert werden.

Zum Schluss gab es eine Feedback-Runde:

  • Ein Innungsmitglied lobte den Referenten wie folgt: „Sie haben die Schulung richtig gut durchgeführt. Vor allem die Tipps für Websites, wo man eine Montageanweisung herunterladen kann, waren super. Denn dieses Thema haben wir ständig.“

LIV-Referent Andreas Kraft erklärte, dass Unterweisungsanleitungen auch im LIV-Intern-Bereich zu finden sind, unter Technik und Umwelt, Prävention.

  • Von einem Workshop-Teilnehmer gab es diesen Appell: „Es ist wichtig, dass sich die Seminarteilnehmer jetzt weiter mit der App befassen. Die Schulung war super!“
  • Dafür gab es Zustimmung – und ein wenig Kritik von einem Innungsmitglied: „Das Seminar war sehr informativ. Aber vor allem im ländlichen Bereich haben wir nicht immer eine gute Internetverbindung, das sehe ich als Schwachstelle bei der Gefährdungsbeurteilung per App."

"Der richtige Anstoß in die richtige Richtung"

Kraft versicherte, dass er diesbezüglich mit der BG BAU sprechen wird: „Bei der App muss es auch - ohne WLAN oder LTE-Verbindung - einen Output geben.“ Wer Probleme mit der App hat, soll sich an folgende Adresse wenden: digitgb@bgbau.de.

  • Eine weitere Meinung zum Workshop kam via Teilnehmer-Chat: „Es war der richtige Anstoß in die richtige Richtung.“

Ende des Jahres werden sich die Teilnehmer wieder treffen – wenn möglich in Präsenz – und besprechen etwa, wie sie mit ihrer Gefährdungsbeurteilung von Prämien der BG BAU profitieren.


Wann die Online-Workshops stattfinden, finden Sie auf der Website Ihrer Innung/Fachgruppe.

Eine Beispielfrage aus dem Bereich "Elektrische Gefährdungen" in der App DigitGB: Der Nutzer antwortet mit einem Mausklick auf "Nein", "In Planung" oder "Ja".

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